Solar Mass Ejection – by Mathias Hornung
August 22 – 31st
Vernissage 22.08 at 19h
BcmA invites you to our upcoming exhibition with Berlin artist Mathias Hornung. Solar Mass Ejection – an immersive print installation by Mathias Hornung, explores the unpredictable and powerful forces of nature and the increased activity of the sun on earth’s magnetic field since the middle of the 20th century.
Mathias Hornung: Opening Night Teaser – BcmA
Tonight 19h #MathiasHornung #SolarMassEjection #BcmArte #berlinerkunst #artinstallation
Posted by Berlin con mucho arte on Wednesday, August 22, 2018
About Exhibition: (German below)
Surrounded by enormous energetic states, graphic corona rings, staggered in concentric circles, pulsate towards us. Opposite them, dancing lines and streaks wind over the paper. Hornung contrasts these seemingly chaotic traces of movement and lines, which can be associated with unpredictable forces of nature, with graphic elements whose technical symbolism refers to human efforts to make the forces of nature controllable through measurement, calculation and control.
The works open up a wide space of association for the viewer, in which the artistic transformation of cosmic events and their effect on man – potential disturbance of orientation and communication, psycho-physical impairments – meet with processes of artistic activity. In its pulsating structure and color, the corona can also be read as a vehicle into the interior of the soul: as a radical introversion, which slips outwards in violent creative eruptions – cut into the wood and printed on paper with complete physical effort.
Have a sneak peak from behind the scene:
Making of Solar Mass Ejection – Mathias Hornung – BcmA
Take a glimpse behind the scenes with Mathias Hornung for his upcoming exhibition at BcmA. We are reminded that behind every artwork are the many steps and processes that bring work into existence. Opening 22.08 19h #solarmassejection #MathiasHornung #BcmArte #processbasedart #largescalewoodcut #berlinerkunst
Posted by Berlin con mucho arte on Monday, August 20, 2018
About the Artist:
Mathias Hornung is a Berlin-based artist who creates complex wood relief sculptures, large scale woodcuts, and installations. He experiments with unusual, oversized formats for traditional woodblock printing, as well as with innovative cutting techniques and full-body gestures to challenge the characteristic rigidity of the genre. His thematical approach lends to oppositions: order and disorder, calculation and unpredictability, construction and disintegration, rigidity and movement, and ultimately: tradition and rebellion.
His works are always artistic research through materials, genres and techniques depending on the access – produce characteristic statements and results – woodcut, relief, architectural wood sculptures, textile sculptures and installations. (Text by Almut Hüfler)
Installation Open Hours:
Wednesday, 22.08, Vernissage 19h – Thursday, 23.08, 17-20h – Friday, 24.08, 17-20h – Saturday, 25.08, 17-20h – Wednesday, 29.08, 17-20h – *Thursday, 30.08, 17-20h – Friday, 31.08, 17-20h
*Print Demo + Cut Collage Workshop – 30.08, 17-20h
(Deutsch) About Exhibition:
Mathias Hornungs neueste Arbeit ist eine Wallpaper-Installation mit großformatigen Druckgrafiken, in der er formal und inhaltlich mehrere Hauptstränge seines umfangreichen Oeuvres in experimenteller Weise verbindet: die wilden, an Phantome barock-ornamentaler Überforderung erinnernden Wirbelwesen der Großholzschnitt-Serie „Körpereigenes Schwarz“ von 2014 und die rechtwinkligen Raster-Strukturen, die die charakteristische Formsprache seiner Skulpturen, Relief-Arbeiten und Holzschnitte bestimmen. Der studierte Bühnenbildner führt sie nun in einer potentiell klaustrophobischen Installation zusammen, in der Fläche und Raum, Grafik und Bildhauerei verschmelzen. Mit dem Titel Coronal Mass Ejection nimmt er dabei Bezug auf die so unberechenbaren wie wirkungsmächtigen Plasma-Auswürfe der Sonne, die seit Mitte des 20. Jahrhunderts mit verstärkter Aktivität das äMagnetfeld unseres Planeten beeinflusst.
Auf engem Raum finden wir uns in der Berliner Galerie BCMA von wandbedeckenden Darstellungen enormer energetischer Zustände umgeben. Vorwiegend in den Komplementärfarben Rot und Grün oder Rot und Metallblau auf Schwarz und Weiß gedruckt, pulsieren uns die in konzentrischen Kreisen gestaffelten Korona-Ringe entgegen. Ihnen gegenüber winden sich tanzende, an Kabelgewirr oder sich auflösende Lianenknäuel erinnernde Linien und Schlieren über die Wände. Solchen chaotisch erscheinenden, mit Unberechenbarkeit und Naturgewalt assoziierbaren Bewegungsspuren setzt Hornung hier kontrastierende grafische Elemente entgegen. In ihrer technischen Symbolik verweisen diese auf das Bemühen des Menschen, die Naturkräfte durch Messung, Berechnung und Steuerung beherrschbar zu machen. Visualisierte Audio-Signale, Skalen, Schaltstellen und Schriftzeichen überlagern und überschreiben sowohl die wilden Schlangenlinien als auch die Ränder der zentrifugal auseinanderstrebenden Strahlenpfeilringe. Manche dieser im Grünton der frühen DOS-Rechner aufgedruckten Elemente spielen dabei bewusst mit der Ästhetik digitaler Kommunikation – es sind kryptische Kommentare, die auf ganz eigene, vielleicht sogar humorvolle Weise die dramatische Geste der Installation unterlaufen.
Coronal Mass Ejection eröffnet uns einen weiten Assoziationsraum. Wie Hornungs Raster-Relief-Arbeiten hat auch diese Installation einen spürbar musikalischen Aspekt: horizontal wie vertikal erzeugen Wiederholung und Variation bestimmter Formelemente verschiedene Grundrhythmen, aus denen die tanzenden Linien dieser überdimensionierten Holzschnitte wie freie Melodien hervorgehen. Der Rote Faden ist auch hier, wie in vielen Arbeiten Hornungs, Regel und Regelbruch, Chaos und Kontrolle als zwei sich gegenüberstehende Pole, aus deren Opposition Kunst und Schönheit erst hervorgehen.
Die thematisch angesprochene künstlerische Anverwandlung kosmischer Ereignisse und ihrer Wirkung auf den Menschen – die potentielle Störung der Orientierung und der Kommunikation, psycho-physische Beeinträchtigungen – verbindet sich schließlich auch grundsätzlich mit Vorgängen schöpferischer Tätigkeit. In ihrer pulsierenden Struktur und Farbigkeit kann die Korona auch als Tunnelfahrt ins Innere der Seele gelesen werden: als radikale Introversion des Künstlers, der seine innere Bilderwelt erkundet und in heftigen schöpferischen Eruptionen sichtbar nach außen bringt – mit dem Winkelschleifer ins Holz geschnitten und mit Farbe und ganzem Körpereinsatz aufs Papier gepresst.
Biografisches:
Nach dem Abitur und einer Ausbildung zum Maschinenmechaniker studierte Mathias Hornung zwischen 1988 und 1993 Bühnen- und Kostümbild an der Staatlichen Hochschule der bildenden Künste in Stuttgart-Weissenhof bei Peter Grau und Jürgen Rose. Seit 1993 lebt und arbeitet er in Berlin. Zwischen 2004 und 2007 führten ihn Arbeitsaufenthalte nach Kanada, Costa Rica, Elba/Italien und Indonesien, Einzelausstellungen u.a. nach Paris und New York.